Etwas wichtiges vorab: Bei der Buchnummer von Carlo hatte sich eine falsche Ziffer eingeschlichen. Richtig ist ist die Nummer 288/22/4. Bei Ralph ist die Buchnummer 757/22/9, die Bezeichnung der Behörden für ihn ist umPEW KB-251576. Wir haben die Adressen jetzt korrigiert, bitte achtet bei euren Briefen drauf.
Außerdem dokumentieren wir hier für euch einen Redebeitrag von der Demo:
Wir stehen hier, weil auch unsere Freund*innen und Kompliz*innen heute hier eingesperrt sind. Weil sie und andere das ungebremste Rasen in die Klimakatastrophe nicht länger hinnehmen wollten und den Kohleausstieg selbst in die Hand genommen haben – zumindest für ein paar Stunden und so mehr CO2 eingespart haben, als das hier über persönliche Konsumentscheidungen möglich wäre. Wir könnten jetzt jammern, dass der Staat aber ungerecht ist und Klimaschützer*innen nicht eingesperrt gehören, weil wir ja letzendlich nur eine Erde haben wollen, auf der wir gut leben können.
Aber wir stehen auch hier, weil wir uns eben nicht an Regeln halten. Weil wir, ob hier draußen oder eingesperrt, Kriminelle sind. Wir verstoßen gegen die Gesetze, weil sie falsch sind. Weil sie uns eben kein gutes Leben bringen, sondern im Gegenteil, die Zerstörung der Umwelt beschützen und fördern. Wir haben uns entschieden, die Gesetze nicht zu beachten.
Und damit sind wir dann gar nicht so groß anders als ihr alle, die hier eingesperrt seid. Ob Menschen ohne Ticket fahren, weil sie kein Geld dafür haben oder Drogen nehmen, weil die Welt kaum erträglich ohne ist, ob sie sich irgendwann wehren und einfach auch mal zurück schlagen: Es ist verständlich. Das größte Problem sind die starren Regeln – die Gesetze. Die Justiz, die nicht darauf schaut, was Menschen eigentlich brauchen und wie ein Ausgleich der Interessen aussehen könnte. Polizei und Gerichte, die Menschen ihre Freiheit nehmen, weil sie das für richtig halten und dabei mehr Gewalt anwenden, als sie uns vorwerfen. Aber sie sehen es nicht mal als Gewalt, denn sie sind legitimiert. Und so reproduzieren sie und vervielfältigen Gewalt.
Eines der gewalttätigsten Systeme ist das System Knast. Alles wird normiert, Fremdbestimmung in fast jedem Augenblick, sich einschleimen, wegducken und andere verraten wird belohnt, Widerstand oder selbst wissbegierige Fragen werden unterdrückt. Natürlich lernt mensch da nicht ein selbstbestimmtes, eigenverantwortliches Leben zu führen, sondern reproduziert nur die Gewalt, die mensch dort erfährt. Strafe macht keine Menschen besser. Strafe löst keine Probleme.
Deshalb stehen wir hier nicht nur für unsere Freund*innen, sondern wegen euch allen. Freiheit für alle Gefangenen! Wir werden ein gutes Leben nur erreichen ohne Staat und Knäste. Lasst uns mutig sein und nicht nur die Kohlekaftwerke, sondern auch die Knäste abschaffen – bis alle frei sind. Mit Power durch die Mauer, bis sie bricht!